Moin. Herzlich Willkommen auf dem Blog vom Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel!


Seehunde mit rotem Fell- Was steckt dahinter?

Wusstest du, dass der Seehund jeden Sommer ein neues Fell bekommt?

Das Fell von Seehunden ist grundsätzlich sehr dicht und durch Talg wasserundurchlässig. Es schützt sie vor Austrocknung und Beschädigung der Haut, wenn sie sich an Land aufhalten.

Seehund im Langwarder Groden, September 2025

Der in den Sommermonaten stattfindende Fellwechsel wird angeregt durch Wärme und UV-Licht. Hierbei wird die Vitamin-D-Produktion angeregt, die wichtig für das Wachstum des Haarkleides ist. In der Zeit von Mai bis Ende September halten sich die Meeressäuger gerne auf Sandbänken auf, um Junge zu gebären, sie zu säugen und dann einmal jährlich ihr Fell zu wechseln.

Das abgenutzte rot-braune Haarkleid wird durch ein silber-graues ersetzt. Die auffällige Fleckung der Seehunde ist individuell und kehrt mit jedem Fellwechsel zurück.

Seehund im Langwarder Groden, September 2025

Während des Fellwechsels liegen Seehunde häufig auf dem Trockenen, um ihn so schnell wie möglich durchzuführen. Bei sehr kalten Temperaturen oder wenn der Seehund oft ins kalte Wasser flüchten muss, verzögert sich der Fellwechsel. Die Kälte verringert die Blutzufuhr zur Haut und durch den Mangel an Blut in der Haut verzögert sich der Wachsprozess. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Meeressäuger in aller Ruhe auf den Sandbänken liegen können.

Geheimtipp: Gerade in den späten Sommermonaten können wir dieses Naturphänomen bei uns im Nationalpark Wattenmeer z.B. im Langwarder Groden beobachten. Die besten Chancen habt ihr ca. 1 Stunde nach Hochwasser. Achtet hierfür bitte immer auf genügend Abstand zu den Meeressäugern und haltet euch an die Naturschutzregeln.



Neue FÖJlerin im Nationalpark-Haus Museum 2025/26

Hallo miteinander,

ich bin Fiona und arbeite ab dem ersten September als FÖJlerin im Nationalpark-Haus Museum in Fedderwardersiel.

Ich komme aus NRW und habe dort dieses Jahr mein Abitur absolviert.

Ich hoffe, dass ich dieses Jahr viele Erfahrungen im Bereich Ökologie und Naturschutz sammeln kann, um mich auf ein Biologiestudium vorzubereiten.

Ich werde Veranstaltungen rund um das Museum begleiten und würde gerne außerhalb als auch innerhalb des Museums meine eigenen Ideen einbringen und die Mitarbeitenden so gut es geht unterstützen.

Ich freue mich auf eine schöne Zeit zusammen! 🙂


Die kleinen Helden des Watts – Wattwürmer und ihre Rolle im Ökosystem

Hast du schon gewusst, dass im Watt Millionen kleiner Ingenieure leben, die jeden Tag den Meeresboden umgraben?

Der Wattwurm wirkt auf den ersten Blick nur wenig spektakulär. Er lebt verborgen im Meeresboden und nur kleine Sandhäufchen verraten seine Anwesenheit. Dabei ist er ein echtes Kraftpacket des Wattenmeeres.

Der bis zu 20cm lange Wurm gräbt sich in u-förmige Röhren ein und frisst dabei Sand, aus dem er winzige Nährstoffe herausfiltert. So „pflügt“ er den Wattboden Tag für Tag um. Dabei bewegt ein einzelner Wattwurm ungefähr 25kg Sand im Jahr!

Durch seine unermüdliche Arbeit sorgt der Wattwurm dafür, dass Sauerstoff in tiefere Bodenschichten gelangt und andere Lebewesen mit Nährstoffen versorgt werden. Das nennt man auch Bioturbation.

 Für viele Vögel wie der Knutt oder die Pfuhlschnepfen ist der Wattwurm eine wichtige Nahrungsquelle. Junge Plattfische ernähren sich ebenfalls zu großen Teilen von Wattwurmschwanzstückchen. Der Verlust wurmt ihn nicht besonders – die verbliebenen Segmente wachsen in der Länge nach. Bis zu 30 Mal kann er diesen Trick in seinem Leben anwenden. Wird er dann doch gefressen sorgen die hinterlassenen Röhren  für neue Strukturen und ein ideales zu Hause für Kleinstlebewesen.

Die „Ökosystem-Ingenieure“ spielen also eine bedeutende Rolle im Nährstoffkreislauf und in der Lebensraumgestaltung unseres Meeresbodens. Sie leisten einen großen Beitrag für die einzigartige Dynamik des Wattenmeeres!

Beim nächsten Spaziergang durchs Watt: Denk daran, dass unter deinen Füßen viele kleine Helden arbeiten – leise, unsichtbar und doch unverzichtbar.



Welt-Foto-Tag 2025

Der Tag der Fotografie, auch bekannt als Welt-Foto-Tag oder World Photo Day, findet jedes Jahr am 19. August statt. An diesem Tag feiert man die Wissenschaft und Kunst der Fotografie. Ins Leben gerufen wurde der Welt-Foto-Tag im Jahre 2010 von dem australischen Fotografen Korske Ara. Doch warum genau am 19. August?

Ara wählte den 19. August als Welt-Foto-Tag, da die Pariser Akademien der Wissenschaft und der schönen Künste am 19.08.1839 das Patent für die sogenannte Daguerreotypie (erstes kommerziell nutzbare Fotografie-Verfahren) erwarben und dieses der Allgemeinheit zur Verfügung stellten.

Heute steht also die Leidenschaft zur Fotografie im Mittelpunkt!

Wir möchten euch nun dazu einladen eure liebsten Foto-Aufnahmen von Butjadingen, dem Wattenmeer und der Natur umzu mit uns zu teilen! Welche besonderen Momente habt ihr festgehalten?

Hier sind ein paar unserer liebsten Bilder.



Der Mythos von Eckwarderhörne

Am 24. Juli fand unsere Ferienpassaktion „Der Mythos von Eckwarderhörne“ in Eckwarderhörne statt. Es nahmen acht Kinder im Alter von 6-12 Jahren teil, die von zwei Nationalpark-Rangerinnen, Annelie und Susanne, und den beiden Mitarbeiter:innen des Museums, Jannis und Jule, betreut wurden. Wir trafen uns um 10 Uhr am Oberfeuer Preußeneck in Eckwarderhörne. Nach einer kurzen Kennlernrunde lasen wir eine Nachricht der fiktiven Frau Diddersen aus Langwarden durch, in der sie die Ferienpasskinder aufforderte, eine verlorene Fracht zu finden, die ihr auf dem Seeweg in Richtung des Nationalpark-Hauses in Dangast über Bord gegangen war.

Mit dem ersten Hinweis liefen die Kinder runter an den Strand, wo sie eine Flasche mit dem zweiten Rätsel entdeckten. Die Lösung des zweiten Rätsels verschaffte den Kindern erneut Zugang zum Oberfeuer Preußeneck, von dessen Aussichtsplattform sie das Nest eines Plüschtier-Austernfischers entdeckten. Zu lösen waren viele verschiedene Aufgaben und Rätsel mit dem Schwerpunkt Leben im Nationalpark Wattenmeer. Die Kinder beantworteten Wissensfragen, orientierten sich nach den Himmelsrichtungen und nutzen Hilfsmittel wie Schnüre, einen Spiegel oder ein Spektiv, um ihrem Schatz auf der Spur zu bleiben.

In dem entdeckten Nest befand sich wiederum unter dem Plüsch-Austernfischer eine Flasche mit einem neuen Rätsel. Der nächste Hinweis führte die jungen Detektive an das Haus des Wattführers und von dort aus in Richtung Eckwarder-Hafen. Nun dauerte es nicht lange, bis die Gruppe erfolgreich das Rätsel um die verlorene Fracht löste und den Schatz von Frau Diddersen fand.

Die Kinder arbeiteten gekonnt im Team und meisterten die Herausforderungen mit Schnelligkeit und Spaß. Jede:r Detektiv:in bekam seinen Anteil der verlorenen Fracht, einen praktischen Nationalpark-Rucksack, und wir gingen gemeinsam zum Ausgangspunkt am Oberfeuer zurück.

Zur Feier des Tages stärkten wir uns mit erfrischenden Getränken und leckeren Snacks. Auch die Eltern waren herzlich eingeladen, selbst einmal auf das Oberfeuer zu steigen und die Aussicht zu genießen. Insgesamt verbrachten wir eine sehr schöne Zeit zusammen und hatten viel Spaß- der perfekte Ferientag.


Tag der Seenotretter

Seit 1996 steht der jeweils letzte Sonntag im Juli für den bundesweiten Tag der Seenotretter. Der Aktionstag entstand aus einer Initiative der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Ausgetragen wird er an allen Rettungsstationen der deutschen Nordseeküste und ihrer Inseln.

Jährlich hat die Seenotrettung ca. 2000 Einsätze, die von der Zentrale in Bremen geleitet werden. Seit ihrer Gründung wurden durch die Seenotretter der DGzRS über 85.000 Menschen vor dem Ertrinken auf offener See oder aus Notsituationen gerettet. Die DGzRS besitzt insgesamt 60 Boote auf 55 Stationen. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident. Da die gesamte Arbeit der Rettungsorganisation ausschließlich durch freiwillige Beiträge und Spenden finanziert ist, spielt der Aktionstag eine wichtige Rolle für den Gewinn von neuer Förderung und Unterstützung.

Rettungsschuppen Fedderwardersiel

Die DGzRS wurde als erste gesamtdeutsche Rettungsorganisation 1865 in Kiel gegründet und errichtete 1874 in Fedderwardersiel eine eigene Seenot-Rettungsstation, welche 1909 durch einen Neubau ersetzt wurde. Ein sieben Meter langes kanneliertes Stahlblechboot mit einem Segel und sechs Rudern diente als erstes Rettungsboot der Station. Heute gehört der Schuppen zum Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel. In ihm befindet sich das Rettungsschiff „WILHELMINE WIESE“ (Baujahr 1944/45) als Ausstellungsstück, die maschinelle Ausrüstung der Slipanlage, mit der das Boot zu Wasser gelassen wurde, Funktechnik sowie eine kleine Ausstellung mit historischen Bildern und Berichten. Im Juni 2024 feierte die Rettungsstation Fedderwardersiel ihr 150-jähriges Jubiläum. Der Name des Rettungsschiffes stammt von Wilhelmine Wiese, einer Lehrerin in Wismar, die ihr Vermögen der Rettungsgesellschaft DGzRS vermachte.

Rettungsboot Wilhelmine Wiese

Das Gebiet der Seenotrettungsstation Fedderwardersiel beläuft sich heute auf die Westseite der Außenweser und das Wattenmeer um die Halbinsel Butjadingen. Schifffahrt in dem Gebiet betreiben hauptsächlich Krabbenfischer, Ausflugsschiffe und Segler. Das aktuelle Boot ist das Seenotrettungsboot „EMIL ZIMMERMANN“. Dieses hat 2020 das Boot „HERMANN ONKEN“ abgelöst, welches nach dem berühmten Vormann benannt ist, seit 1993 in Betrieb war, und an den Rettungsdienst in Georgien gegeben wurde.

Rettungsboot Wilhelmine Wiese

Als teil unseres Sommer-Programms könnt ihr bis einschließlich 26.10.2025 jeden 2. Und 4. Sonntag im Monat den Rettungsschuppen der DGzRS in Fedderwardersiel besichtigen und das ehemalige Motorrettungsboot „WILHELMINE WIESE“ sowie Rettungsausrüstung, Funktechnik und alte Bilder und Berichte bestaunen. Genauere Informationen und Anmeldungsmöglichkeiten findet ihr auf unserer Website oder vor Ort im Museum.

Heute ist die Rettungsstation Fedderwardersiel von 14 bis ca. 17 Uhr anlässlich des Aktionstages für euch geöffnet. Zudem finden zwischen 11-17Uhr Aktionen der DGzRS im Hafen Fedderwardersiel statt. Besucher haben dabei z.B. die Möglichkeit, den Seenotrettungskreuzer “Hermann Rudolf Meyer” zu besichtigen und Einblicke in die Arbeit der Seenotretter zu erhalten.



Exkursion ins Watt

Diese Woche waren wir am Friesenstrand Tossens auf der Suche nach den einzigartigen Schätzen, die das Watt zu bieten hat. Hier sind ein paar Eindrücke von unserer kleinen Exkursion.

Durch den stetigen Wechsel der Gezeiten und die bedrohung durch Fressfeinde müssen die Bewohner des Wattenmeers gut an ihren Lebensraum angepasst sein.

Schaut bei eurem nächsten Wattspaziergang gerne genau hin und lasst euch von den einzelnen Arten faszinieren.


Bitte beachtet zu eurer eigenen Sicherheit und der des Nationalparks die Regeln für das Betreten des Watts. Informationen über Wattführungen erhaltet ihr an Tourist-Informationsstellen oder online.


Museumsobjekts des Monats: Eine Lochplatten-Spieldose aus 1900

Wir als Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel sind gleichzeitig Nationalpark-Haus und zertifiziertes Museum. Die Aufgabe von Museen besteht im Sammeln, Bewahren, Erforschen und Ausstellen von Objekten. Jedes Museum besitzt daher auch einen Lagerraum, das sog. Magazin, in welchen die Sammlungsstücke aufbewahrt werden. Die Aufnahme von Sammlungsstücken erfolgt in mehreren Arbeitsschritten. So wird jedem Gegenstand eine eindeutige Nummer zugeordnet, er wird ins Eingangsbuch eingetragen, vermessen und beschrieben, fotografiert und digitalisiert.

Heute möchten wir euch gerne einen Einblick in den historischen Teil unserer Sammlung ermöglichen. Bei der „Polyphon“ Lochplatten-Spieldose handelt es sich um einen Vorläufer des Grammophons. Sie wurde 1886 von Paul Lochmann in Leipzig entwickelt und war eine Weiterentwicklung der Walzen-Spieldose, die schon um 1800 erfunden wurde. Der Nachteil der Walzenspieldose war ihr begrenztes Repertoir an Melodien, die ihre Walze erzeugen konnte. Die Besonderheit einer Platten-Spieldose hingegen ist, dass sie viele austauschbare Musikplatten besitzt.

Unser Polyphon Modell Nr. 30 ist in eine Holzschatulle eingebaut. Der Deckel ist mit goldfarbenem Schriftzug „Polyphon“ versehen. Darüber sind Fabrik und verschiedene Medaillen abgebildet. Der untere Teil des Deckels ist mit einem Blumenmuster bemalt. Die Innenseite des Deckels ist mit einer Illustration auf Papier beklebt. Ein Zwerg dirigiert drei Vögel auf einem mit Blüten besetzten Ast, darüber der Schriftzug „Polyphon“. Auf der Grundplatte ist der Spielkamm mit 30 Tonzungen angebracht. In der Mitte befindet sich der Plattenteller auf dem die Platte befestigt und mit einer Kurbel angetrieben wird.

Modelle dieser Art wurden hauptsächlich für Kinder hergestellt. Ähnliche Spieldosen wurden durch ein aufziehbares Federwerk angetrieben. Diese Spieldosen und Spielautomaten wurden in verschiedenen Größen und Ausführungen hergestellt. Es gab Polyphone selbst im Standuhrenformat. Ende des 19.Jahrhunderts war Leipzig das Zentrum für die Herstellung von automatischen Musikinstrumenten und viele ansässige Firmen waren darauf spezialisiert. So stammen schätzungsweise 80% aller weltweit hergestellten Platten-Spieldosen aus Leipzig.

Unser Gerät ist vermutlich um 1900 hergestellt worden. Dazu gehören 14 Platten mit Melodien von Walzern, Märschen, Liedern und Schlagern. Das Gerät wurde dem Museum in Fedderwardersiel 1995 von Frau Anita Brockhoff aus Dükergroden geschenkt.


Sonnenuntergänge über dem Watt

Wenn die Sonne den Horizont berührt und das Watt golden glänzt, beginnt im Nationalpark ein faszinierendes Naturschauspiel- der Sonnenuntergang. Sonnenuntergänge am Wattenmeer sind kein gewöhnliches Naturerlebnis. Sie laden ein, zur Ruhe zu kommen und den Moment bewusst zu erleben.


Das Watt eignet sich wohl mit als beste Kulisse, um einen Sonnenuntergang in seiner vollen Pracht zu beobachten. Die Geräusche verändern sich und mit jeder Minute wird es ruhiger. Durch die Spiegelung der Sonne im feuchten Schlick ergeben sich einzigartige Lichtverhältnisse, die sich lohnen mit einem Foto einzufangen. Das Watt glüht in bunten Farben. Der weite Horizont erzeugt eine beispiellose Dramatik und ist gleichzeitig von fesselnder Stille. Hin und wieder sorgen einzelne Wattvögel wie der Austernfischer, der Säbelschnäbler oder der Regenpfeifer für Gegenlicht, denn sie nutzen das besondere Licht gerne zur Futtersuche. Es lohnt sich ein genauer Blick. Die salzige Duft rundet diese magische Stille ab.

Unsere Lieblingsplätze für den perfekten Ausblick:
● Hafenausblick Fedderwardersiel: Das Lichtspiel mit den Booten im Gegenlicht erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre.
● Friesenstrand Tossens: Ein weites Panorama ermöglicht das ideale Sonnenuntergangserlebnis. Es lohnt sich ein Spaziergang ins Watt. (Bitte beachtet hierfür zu eurer Sicherheit die Tidezeiten und haltet euch nur in ausgewiesenen Gebieten auf.)
● Langwarder Groden: Im Groden trifft die untergehende Sonne auf die Pflanzen und die Bewohner der Salzwiesen. Hier ist der Sonnenuntergang besonders magisch.


Tipp: Gestaltet euren nächsten Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang im Nationalpark und drum rum zu einem unvergesslichen Erlebnis und macht es euch mit einer Decke und einer Thermoskanne gemütlich und vergesst nicht ein Fernglas einzupacken. Mit etwas Glück erlebt ihr zusätzlich den Ruf eines Kiebitzregenpfeifers oder das ferne Trompeten der Gänse.


Der Tag des Meeres

Der Internationale Tag des Meeres (engl. „World Ocean Day”) ist seit 2009 offiziell am 8. Juni und soll auf die Relevanz der Ozeane für Gesundheit, Ernährung und als Lebensraum sowie ihre Rolle für das Klima aufmerksam machen.

Entstehung: Ins Leben gerufen wurde der World Ocean Day durch eine Initiative der UNO. Erstmals vorgestellt wurde der Vorschlag auf der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung vom 3. bis 14. Juni 1992 in Rio de Janeiro. Das Ocean Project brachte 2004 zusammen mit dem World Ocean Network eine vierjährige weltweite Petitionsbewegung auf den Weg. 2008 wurde diese dann durch die UNO Generalversammlung offiziell anerkannt, worauf am 8. Juni 2009 die erste Auflage des UNO World Ocean Day folgte.

Ziele und Intention: Obwohl die Meere 97 Prozent des Weltwasservorkommens enthalten und überhaupt 71% der Erdoberfläche ausmachen, sind sie noch immer die am wenigsten Geschützten Gebiete dr Erde. Neben der biologischen Vielfalt liefern die Ozean auch Rohstoffe, Nahrung und Inhaltsstoffe für Arzneimittel. Sie spielen also nicht nur für uns, sondern für das gesamte Ökosystem eine überlebenswichtige Rolle. In dem Tag des Meeres sehen die UNO und ihre Partnerorganisationen primär die Möglichkeit das Bewusstsein für die essenzielle Rolle des Ozeans für den Fortbestand der Menschheit zu schärfen und über den Meeresschutz aufzuklären. Der Internationale Tag des Meeres 2025 findet unter dem Motto „One Ocean, One Climate, One Future- Together” (dt. „Ein Ozean, Ein Klima, Eine Zukunft- Zusammen”) statt. Besonders betont wird in diesem Jahr die Notwendigkeit einer globalen Zusammenarbeit zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels und der Meeresverschmutzung.

Aktuelle Problematik: Eine der aktuellen Herausforderungen, auf die außerdem im Rahmen des Tag des Meeres 2025 aufmerksam gemacht wird, ist das Überfischen der Fischbestände. Eine nachhaltige Fischerei bedeutet, dass genug Fisch im Meer verbleibt, sodass die Auswirkungen auf Lebensräume und Ökosysteme minimiert werden. Gesunde Fischbestände weisen eine höhere Produktivität auf als überfischte, weshalb nachhaltig geführte Fischereien insgesamt mehr Fisch fangen können. Eine nachhaltige Fischerei trägt nicht nur zum Schutz der Ozeane bei, sondern gewährleistet auch gesicherte Ernährung und unterstützt vom Fischfang abhängige Gemeinden. Laut einer Analyse des MSC (Marine Stewardship Council) bedeute eine komplett nachhaltige Fischerei einen zusätzlichen Fang von jährlich 16 Millionen Tonnen und somit die Möglichkeit jedes Jahr zusätzliche 72 Millionen Menschen weltweit zu ernähren. Das bedeute wiederum die Möglichkeit einer gesunden Ernährung mit wertvollen Proteinen, Arbeitsplätze für 38 Millionen Menschen und somit eine Chance Hunger und Armut zu bekämpfen.

Diese Problematik ist auch bei uns an der Nordsee von großer Aktualität. Ein Beispiel dafür ist das ab Juli aufgehobene Zertifikat des Nordsee-Seelachs als nachhaltiger Fisch aufgrund seines abnehmenden Bestandes. Ursache dafür kann der Klimawandel sein, durch den sich die Nordsee erwärmt, was das Bestandswachstum erheblich bremst. Seit 2017 besteht für die deutschen, niederländischen und dänischen Nordseekrabbenfischer eine Zertifizierung mit dem MSC-Siegel für eine ökologisch verträgliche Fischerei. Die Anforderung des MSC-Siegels ist eine nachgewiesene Nachhaltigkeit. Im Rahmen der Krabbenfischerei bedeutet das spezifische Vorsorgemaßnahmen wie die freiwillig unterlassene Befischung einiger Flächen. Somit fischen die MSC-zertifizierten Nordseekrabbenfischer ausschließlich auf ausgewählten Schlickböden, um den Umwelt- und Artenschutz zu gewährleisten.


Am Hafen 4

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04733-8517

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